Zio Ciro Subito Cotto 80 | Pizza Ofen

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Wo fange ich an, und wieso gerade dieser Ofen?

Ich hatte in den letzten Jahren doch schon einige Öfen, darunter drei Oonis, einen Effe, den Ardore und zuletzt den Edil Planet Pizzaiolo 80 x 60 cm. Nachdem ich immer vorwiegend Gas-Öfen hatte, wollte ich zur Abwechslung einen Holzofen. So kam ich zum Edil Planet. Nach einem Jahr mit Holz war ich nun mit meinen gesamten Erfahrungen soweit, ins Ganze zu gehen und entschied mich zwischen dem Valoriani und dem Zio Ciro für Letzteren.

Warum den Zio Ciro und nicht den Valoriani?! Das waren Kleinigkeiten, wie das sehr kleine Maul (36 cm), welches der Valoriani 75 hat, als auch die Optik (rein persönliches Empfinden), nach welcher einfach für unser Empfinden, der Zio Ciro mehr wie ein Kuppelofen aussieht. Auch das ausgefallene Untergestell mit dem Kasten vorne dran, sprach uns beim Valoriani nicht so an. Ansonsten war ich auch vom Valoriani und seiner Qualität angetan. Der Preisunterschied zum teureren Valoriani stand zwar im Raum, aber nicht im Weg. Also wurde es der Zio Ciro! Bestellt beim Importeur Kuppelofen.de, dauerte es nicht allzu lange, bis der Ofen samt Untergestell auf der Rückseite meines Grundstücks von der Spedition abgeladen wurde.

Es war schon ein kleiner Kraftakt, die 215 kg plus Verpackung und Palette über den matschigen Rasen bis zur Terrasse zu ziehen.

Kurz darauf Stand der Ofen auf unserer Terrasse an seinem Platz und das Trocknen, von welchem man ja überall lesen kann, konnte beginnen. Zuerst startete ich mit dem ofeneigenen Avanzini P1 Brenner. Ich drehte die kleine Flamme des Brenners massiv runter, um ein sanftes Erhitzen/Trocknen starten zu können. Allerdings musste ich stoppen, als ich einen kleinen Haarriss über der Flamme entdeckt hatte. Auch davon hatte ich gelesen und auch, dass dies passieren kann, die Funktion aber nicht weiter einschränkt. Dennoch machte ich erstmal Schluss und suchte nach einer anderen Lösung. Die fand ich dann auch im Gartenhäuschen in Form eines Paella-Brenners, welchen ich nun zentral im Ofen platzieren und so für eine gleichmäßigere Hitze sorgen konnte.

Perfektionistisch wie ich sein kann, nahm ich mit dem Hersteller Kontakt auf und tauschte mich auch mit Ihm aus, um die Trocknung bestmöglich zu gestalten. Ebenso befragte ich ein paar Leute, von denen ich wusste, Sie hatten oder haben einen solchen Kuppelofen. Auch hier bekam ich teils sehr ausführlich ausgeführte Tipps und auch die Information, dass bei anderen Zio´s als auch Valo´s Haarrisse früher oder später vorkommen. Um aber beim Trocknen keine großen Risse oder gar Materialabplatzer zu erhalten ist das langsame Trocknen einfach wichtig. Also Feuer frei, das Trocknen konnte weitergehen. Da ich noch keine ausführlichen Tagebücher gelesen habe wollte ich das mal selber tun, vielleicht hilft es anderen in Zukunft.

Tocknen Teil 1


Trocknen Teil 2


Es waren fünf spannende Tage und teils auch Nächte, sowie jede Menge Gas und Holz um den Ofen trocken zu bekommen.

1. Tag: Nach dem Aufstellen an seinem finalen Platz, nahm ich den Ofen mit minimal eingestellter Flamme in Betrieb, das Trocknen sollte nun beginnen. Nach 20 Minuten entdeckte ich einen feinen Haarriss im Stein über der Flamme und an der Kuppeldecke. Ich hatte gelesen, so etwas kann passieren und beeinträchtigt die Funktion des Ofens in keinster Weise. Dennoch wollte ich nichts riskieren und stellte die Flamme aus, wechselte auf einen Paella-Brenner, den ich bereits besaß, und begann von Neuem. Das machte mir einen deutlich besseren Eindruck, also fuhr ich mit diesem Brenner fort. Ich schloss den ersten Tag nach vier Stunden bei einer Hitze von 150-170°C an der obersten Stelle der Kuppel ab. Man konnte in der Zeit die Feuchtigkeit die ausdampfte mit der Hand spüren.

2. Tag: Nach der Arbeit wieder das selbe Prozedere: langsam den Ofen wieder auf Temperatur bringen, dabei steuerte ich zuerst die Temperatur des ersten Tages an und steigerte diese langsam auf 220-230°C. Diese Temperatur hielt ich dann wieder für knapp drei Stunden. Danach war auch schon wieder Zeit für’s Bett und ich musste das Gas löschen. Der feine Haarriss vom ersten Tag war nicht größer geworden.

3. Tag: selbes Prozedere wie an den beiden Tagen zuvor: zuerst steuerte ich die Temperatur des vorherigen Tages an und steigerte diese langsam auf 300°C. Diese Temperatur erreichte der Ofen erst gegen 23 Uhr. So konnte ich die Temperatur etwa eine Stunde halten. An diesem Tag waren es sechs Stunden Heiz-Trockenzeit. Man muss dazu sagen, dass ich jeden Tag den Ofen nur langsam und nicht mit übermäßiger Energie erhitzte, um dem Material Zeit zu geben sich langsam und gleichmäßig zu erwärmen. An diesem Tag konnte ich ab Erreichen der 300°C an der Kuppeloberseite und Erreichen von 160°C des Steinbodens, erstes Austreten von Wasser verzeichnen. Das Wasser tropfte an einigen Stellen aus der Wanne des Ofens.

4. Tag: Nun wurde es interessant, denn es war Freitag und ich hatte Wochenende. Also wieder den Ofen sanft über 2 1/2 Stunden auf die Temperatur des Vortages gebracht und dann langsam auf 350°C erhöht. Nun konnte der Boden auch auf knapp 200°C hochklettern und nach insgesamt vier Stunden tropfte es sichtlich wahrnehmbar überall wo Wasser austreten kann, hauptsächlich aber im Zentrum durch ein kleines Loch im Boden der Wanne. Ich hielt die 350°C für sieben Stunden und kam nach etwa zehn Stunden gesamter Heiz-/ Trockenzeit dann wieder ins Bett.

5. Tag: 5 kg Gas waren nun durch und um 8 Uhr morgens schloss ich eine 11 kg Flasche an. Zwei Stunden dauerte es und der Ofen war auf 350°C. Langsam kletterte die Temperatur an der Kuppeloberseite nach oben und ich musste sogar etwas Energie zurücknehmen. Das war auch ein Indiz, dass die Feuchtigkeit aus der Kuppel langsam raus sein dürfte (je mehr Feuchtigkeit, also Flüssigkeit im Stein sitzt, desto mehr Energie benötigt es, um die Flüssigkeit aus dem Stein zu transportieren. Ist der Stein dann trocken, erhitzt er sich schneller und wird grundsätzlich auch heißer).

Ich regelte mittags die Temperatur bei knapp 400°C ein und so heizte der Ofen bis in die frühen Abendstunden. Der Boden schaffte es dann am frühen Abend langsam auf 250°C, später auf 300°C. Dabei schwitze der Ofen unten rum Wasser raus, das glaubt ihr nicht! Gegen späteren Abend dampfte es noch etwas aus dem Loch an der Wannenunterseite und der Boden nahm langsam auch mehr Temperatur an. So legte ich erstmal Holz direkt auf den Brenner um zusätzlich eine trockene Energiequelle mit einzubringen und um durch die Glut die entsteht, mehr Temperatur auf den Boden zu bekommen, ohne gleichzeitig die Kuppel weiter hoch zu heizen. Das gelang auch soweit wie gedacht, der Boden kam auf 350°C. In dieser Phase konnte man auch an der Außenhülle (die übrigens zu jedem Zeitpunkt mit der Hand berührbar war, ohne dass man sich verbrennen würde) austretenden Dampf wahrnehmen. Es entwich also die letzte Feuchtigkeit.

Gegen 24 Uhr, also 8 Stunden nach der Inbetriebnahme an diesem Tag, holte ich den Paella-Brenner raus und legte fünf sehr große/massive Holzscheite flach auf dem Boden. Die Holzscheite entzündeten sich gleichmäßig durch die große Hitze im Ofen. Die Holzbefeuerung brachte den Ofen auf 500°C an der Oberseite und den Boden dann nach und nach auf 400°C. Ich ließ das Glutnest um 2:30 Uhr dann alleine und ging nach 10 1/2 Stunden ins Bett. Sonntag um 10 Uhr morgens (ja Entschuldigung, ich bin eigentlich ein Langschläfer) schaute ich nach dem Ofen. Trotz weitestgehend geöffnetem Ofen-Maul und 4°C Außentemperatur, hatte der Ofen noch immer 155°C. Die Glut ist komplett und sauber runtergeglüht.

Also wagte ich es mich nun den Avanzini P1 in Betrieb zu nehmen und die ersten Einstellungen vorzunehmen.

Erstes Anfeuern und Pizza machen:

Nach dem aufwändigen Trocknen, kam ich gestern in den Genuss, endlich die ersten Pizzen zu backen. Ich habe noch etwas am Gasgemisch und der Größe der Flamme nachjustiert, bin aber schon vom Start an begeistert! Ein wahnsinnig guter Ofen. Die Steinkuppel macht zu meinem vorherigen Inoxofen doch nochmal ein wenig aus. Die Hitze verteilt sich besser, die Wärmedifferenz am Boden ist geringer.

Ich kann diesen Ofen nach dem Trocknen, Einstellen und den ersten Pizzen nun uneingeschränkt empfehlen. Dabei sehe ich sogar noch etwas Potenzial. Wenn ich noch etwas damit experimentiert habe und auch mich selbst auf den Ofen eingespielt habe, ist da noch Luft nach oben!

Den Boden des Ofens würde ich mit einem Saputo Biscotto vergleichen. Auch bei über 400°C brennt nichts an. Eher das Gegenteil war bei meinem gestrigen Start der Fall, die Erkenntnis, dass auch hier, wie beim Saputo richtig Dampf rein muss.

Hier habe ich es dann nochmal mit zwei und drei Pizzen probiert. Ich habe einige Pizzen gebacken, um in einen Flow zu kommen. Es ist auf jeden Fall etwas ganz anderes, als nur eine Pizza gemütlich zu drehen, so viel kann ich sagen. Mit zwei Stück ging es ganz ok, man muss nur den Zeitpunkt abschätzen lernen, wann die zweite Pizza rein muss, um dann später, wenn die erste raus muss, noch so viel Zeit zu haben, dass während dessen die zweite nicht verbrennt.

Inzwischen entstanden schon zahlreiche Pizzen und andere leckere Dinge wie Brot und BBQ im Zio Ciro.

Alles in allem ein sehr toller Ofen den ich nicht mehr missen möchte!

Schaut mal bei Kuppelofen.de oder Tyzzeria.com vorbei. Weitere Infos gibt es auch beim Hersteller Zio Ciro.

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  1. André Müller says:

    Hallo René, toller Bericht.
    Vielen Dank dafür.
    Ist eigentlich bei dem Drago P1 die Abdeckkappe, für den Betrieb mit Holz,
    standardmäßig dabei?

    Danke im Voraus
    AM

    1. sollte dabei sein, ja

      Grüße Rene

  2. What size do you have on your Pizza peel ?

    36cm/150cm ?

    1. yes! 36cm and arround 150 to 160cm length

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