Manche wissen es bereits, dass ich neben meiner Passion für gutes Essen auch ein Techniknarr bin und als alter Werkzeugmacher auch verarbeitetes Metall liebe. In Form eines Messers finden wir schnell die Verbindung von Technik, Metall und Genuss. Ich selbst habe ein Messerschleifsystem ausgetüftelt und gebaut um geführt auf Banksteinen (klassischen japanischen Wasserschleifsteinen) Messer schärfen zu können. So ein bißchen was weiß ich also über Messer schleifen und wie man eine Klinge scharf hält. Da dieses Thema eigentlich jeden zuhause am Grill oder der Küche betrifft und ich kürzlich das Vergnügen hatte, die Tormek T-1 Schleifmaschine testen zu dürfen, dachte ich mir, das muss auch unbedingt auf den Blog.
Tormek bot mir freundlicherweise eine Leihmaschine für einen bestimmten Zeitraum an, diese Leihgabe beeinträchtigt aber in keinster Weise meine Meinung und Arbeit auf meinem Blog. Ich schreibe immer was mich bewegt, was mir gefällt und was nicht, dürfte ich dies durch eine Kooperation nicht tun, schreibe ich eher nichts ;-)!
Steigen wir zuerst nochmal etwas in das Thema scharfe Messer und wie man Sie scharf hält genauer ein. Jeder von uns hat Messer zuhause, kleine Obst und Schnippelmesser, Allzweckmesser, Wiegemesser, Fleischmesser, Ausbeinmesser usw., irgendeines davon hat sich jeder. Alle gemeinsam haben wir das Problem das Messer Werkzeuge sind die einem gewissen Verschleiß unterliegen, dabei spielt es erstmal keine Rolle wie teuer ein Messer ist, welchen Stahl es hat, alle samt werden früher oder später stumpf. Viel zu oft lese oder höre ich die Aussage „ein extra Schleifgerät ist mir zu teuer, meine Messer kosten nicht so viel dass sich das lohnen würde“, genau da liegt oft der Irrtum. Es ist eine einfach Rechnung die ich dazu aufmachen kann, man addiert mal grob alle Messer zusammen die man im Einsatz hat und dann stellt man normalerweise schon fest, dass da ein paar Euro zusammenkommen, selbst bei günstigen Messern. Also wäre doch eine Investition in ein Gerät welches diese Messer scharf hält keine schlechte Sache. Denn wenn Messer nicht mehr schneiden, man sich abquält und dann irgendwann genervt ein neues Messer kauft, ist das alles andere als nachhaltig und auch alles andere als günstig. Und zugegeben, scharfe Messer sind eigentlich unverzichtbar, mittelfristig muss man sich daher mit der Frage auseinandersetzen wie man die Messer die man besitzt scharf hält.
Die Auswahl an Tools um Messer zu schärfen ist gigantisch und darunter gibt es auch einen ganzen Haufen und umständlichen oder sogar unnützen Gerätschaften. Für Laien ist das oft nicht einfach den Überblick zu behalten. Selbst ich habe schon einiges ausprobiert und als nicht praktikabel wieder abgelegt oder gegen eine andere Lösung getauscht. Auch wenn ich ein Fan von klassischen Banksteinen bin, also dem händischen Schleifen eines Messers auf einem Schleifstein, ist das für die Küche oft umständlich. Daher habe ich in der Küche einen kleinen Keramikstab als Abzieher, mit diesem halte ich die Schneide eine gewisse Zeit auf ihrer Schärfe, deutlich länger als ohne, richtiges Schärfen ist das aber nicht. Wenn ein Messer trotz abziehen und aufrichten der Schneide mit der Zeit stumpf wird, muss es irgendwann wieder ordentlich geschärft werden. Dabei wird die Schneide wieder hergestellt, instandgesetzt kann man auch sagen, denn mittels abtragen von Material der Schneide werden kleinste Ausbrüche und Abplatzungen wieder beseitigt und man erhält eine saubere und wieder im Winkel optimal verlaufende Schneide. Das schleifen kann von Hand mit viel Übung auf Banksteinen geschehen oder mit abrassiven Schleifmitteln oder Geräten die im Optimalfall im passenden Schneidenwinkel die Schneide wieder hertsellen können.
Mit der T1 hat Tormek ein qualitativ sehr hochwertiges Gerät auf den Markt gebracht, das sich an ambitionierte Hobby Köche oder Griller richtet. Dabei aber nicht verlangt dass der Anwender ein Profi ist, im Gegenteil! Die T1 lässt sich easy auf den gewünschten Schleifwinkel der Messer im Haushalt einstellen und die Anwendung ist dank der Klingenführung denkbar einfach. Nicht dass dieses Gerät nicht auch was für jede Küche sein kann, der Preis ist allerdings an die Qualität und langlebichkeit des Produktes angepasst. Hier gilt aber auch, vor allem bei Tormek, eine Maschine fürs ganze Leben!
Hier die Specs der Tormek T1:
- Genaue Einstellung des Schleifwinkels
- Feinkörnige Diamantschleifscheife für professionelle Ergebnisse
- Kompositabziehscheibe mit integriertem Poliermittel für rasiermesserscharfe Ergebnisse
- Minimaler Materialabtrag – Du schleifst nicht mehr Stahl ab, als notwendig
- Läuft leise – nur 45 dB
- Pulverlackiertes Gehäuse aus Zink, mit stabilem Griff aus Eiche
- 8 Jahre Garantie – 5 Jahre + 3 extra bei Online-Registrierung (nur für den Haushaltsgebrauch)
Diese Specs stehen so auf der Homepage von Tormek. Ich dachte beim lesen, genau das was der Anwender möchte, also prüfen wir doch als erstes ob diese Specs, die Tormek hier aufführt auch abgerufen oder eingehalten werden können. Ich gehe daher mal kurz auf die einzelnen Punkte ein und kommentiere diese.
Genaue Einstellung des Schleifwinkels
Ja, das war auf anhieb easy machbar. Klemmung auf, Winkel einstellen und Klemmung wieder anlegen, fertig.
Feinkörnige Diamantschleifscheife für professionelle Ergebnisse
die 150mm Scheibe ist wirklich sehr fein, ich würde sogar behaupten, etwas feiner als die angegebenen 600 (vergleichen mit anderen synthetischen Schleifmitteln die ich habe).
Kompositabziehscheibe mit integriertem Poliermittel für rasiermesserscharfe Ergebnisse
funktioniert sehr gut, und mit 2-3 Tröpfchen Wasser noch besser als erwartet. Man kann gerade mit Wasser gut sehen, das sich ein wenig slurry (Schleifschlamm) bildet, was positiv ist, da die Scheibe einen Teil des Schleifmediums samt Trägermaterial verliert, dabei aber immer die gleiche Politur Qualität liefert und die Schneide schön weich mit wenig Druck bearbeitet.
Minimaler Materialabtrag – Du schleifst nicht mehr Stahl ab, als notwendig
ja, würde ich bei vielen anderen Tools aber vermutlich auch nicht. Tormek hat aber mit seinem Gerät recht, diesen Punkt herauszuarbeiten, denn der Materialabtrag findet schon sehr kontrolliert statt, das ist für den Anwender sehr entspannend so zu arbeiten.
Läuft leise – nur 45 dB
Ich habe die dB mit dem Handy und meinem Mic gemessen und komme in etwa in diese Range. Für die die mit 45bB nichts anfangen können, kan man unterm Strich sagen, das Gerät ist schön leise!
Pulverlackiertes Gehäuse aus Zink, mit stabilem Griff aus Eiche
Tormek glänzt schon immer mit Qualität und geht da auch wenig Kompromisse ein. Zugegeben, der Preis setzt auch diese top Qualität voraus.
8 Jahre Garantie – 5 Jahre + 3 extra bei Online-Registrierung (nur für den Haushaltsgebrauch)
Nicht mehr häufig zu sehen, solche Angaben, um so schöner wenn es noch Hersteller gibt, die Ihren Produkten vertrauen und den Kunden diese Sicherheit in form einer solchen Garantie geben!
Ergänzend kann man noch erwähnen, dass die T1 eine angenehme Drehzahl hat. Das schützt die super dünne Schneidphase enorm, denn wird diese empfindliche Fase zu heiß, verändert sich das Gefüge und die durch das richtige Härten und abschrecken ereichte Härte geht zu einem wesentlichen Teil verloren. Das nennt man „ausglühen“ oder „weichglühen“ wo ich beruflich mal herkam. Die T1 dreht daher eher langsam, nimmt nicht aggresiv und zu schnell das Material ab, auch wenn der Anwender mit etwas Druck arbeitet. Wer ein feines Damastmesser hat in dem oft die einzelenen Lagen freigeäzt und rauspoliert sind, der darf sich über die wechselbaren Filzeinlagen in der Führung freuen, dise bewahren Die Klinge vor Kratzern. Ein geschickt platzierter Neodym-Magnet nimmt Metallspähne auf und verhindert, dass diese in die Führung geraten. Beide Schleifscheiben, also die Diamantscheibe mit 150mm Durchmesser und die Kompositabziehscheibe mit 160mm sind sehr haltbar und ein Tausch steht für gewöhnlich für sehr lange Zeit nicht. Nichts desto trotz bekommt man bei Tormek alles als Ersatzteil!
Die einfache Anwendung im Workflow:
– Winkel des zu schleifenden Messers an der T1 einstellen.
– Messer 2-3 mal auf einer Schneidenseite durch die Führung ziehen, dabei legiglich darauf achten, dass man die Klinge so weit im hinteren bereich der Schneide ansetzt wie möglich/nötig, dann in einer gleichschnellen Bewegung das Messer durch ziehen und ggf. etwas der Linie der Klingengeomatrie folgen (die meisten Messer bzw. deren Klingen haben die Schneide in einem Gewissen Radius angelegt, diesen sollte man beim durchziehen leicht angleichen).
– T1 um 180° drehen um die andere Seite im gleichen Maße wie im Schritt davor zu bearbeiten.
– Kontrolle: Hat sich nun ein leichter aber spürbarer Grat auf/an der Schneide gebildet, sind wir fertig, wenn nicht wiederholt man nochmal die Steps von beiden Seiten.
– Der Grat muss nun entfernt werden. Hierzu die Klinge im ca. passenden Winkel über die konische Kompositabziehscheibe führen (sicherstellen dass das Abziehrad von der Schneide wegdreht), 180° drehen und das gleiche von der anderen Seite. Der Grat wird entfernt und die schneide erhät eine leichte Politur!
– Alles getan, zack, eine rasiermesserscharfe Klinge ist geboren, nicht selten schärfer als am ersten Tag.
Video vom Workflow folgt demnächst!
Ich habe den Test gemacht! Meine Frau hat mit schleifen so viel am Hut wie ich mit Liebesromanen, das heißt Sie hat keine Vorerfahrung und Muskelgedächtnis welches Sie abrufen könnte. Sie bekam 2 Messer in die Hand, beide stumpf. Das eine Messer groß und lang, das kleine eben zierlich und zum schnippeln. Mehr als einmal vorgeführt habe ich es ihr nicht. Sie schliff beide Messer und glättete bzw. polierte auch beide Messer zum Grat entfernen und finishen, wie angedacht. Sie, als auch ich waren mit dem Ergebnis top zufrieden.
Ich ging natürlich in mein Werkstättchen und packte das Mikroskop aus und verlgeichte Schliffbilder, schätzte das Ergebnis an anderen Schliffbildern ein und bewertete das ganze nochmal auf einer anderen Basis mit anderem Blick.
Mikroskop Bilder / Erkenntnisse folgen nach weiteren Tests über die Zeit!
Mein letzter Versuch, war es ein super stumpfes Messer wieder herzustellen. Ich nenne diese Art der Messer, welche mir schon ein paar mal zugetragen wurden aus dem Kreise der Familie oder von Freunden, den „Endgegner“! Denn so ein total stumpfes Messer hat oft zahlreiche Ausbrüche und dazu eine kaum noch vorhandene Schneide (gerade dort wo das Messer sehr viel leisten musste). Das heißt man muss hier fast schon davon sprechen eine neue Schneide anzulegen. Zugegeben, das ist nicht der Job der von Tormek für die T1 erdacht wurde, dennoch wollte ich mir und dem Gerät beweisen dass es das kann. Und ja, 36 Züge, von beiden Seiten und ich hatte ein Endgegner Messer wieder scharf, reasiermesserscharf! (Ich würde hier aber auch nochmal als Tipp folgendes festhalten, für Messer mit einer Härte von 62 HRC oder härter, würde ich soetwas nicht empfehlen, denn dann reden wir eher von 100 Zügen pro Seite und da macht das keinen Sinn mehr).
Mein Fazit:
Ich bin begeistert, die Tormek T1 ist genau das was ich liebe und wofür ich bereit bin ein paar Euro mehr auszugeben! Warum ich die T1 meinen japanischen Banksteinen und anderen schon vorhandenen Schärfgeräten im Alltag vorziehe ist einfach, das Gerät ist für eine Schleifmaschine sehr kompakt und findet in der Küche schnell einn Plätzchen. Genauso schnell ist es Sie Mann und kann ratz fatz ein oder gleich mehrere Messer in unterschiedlicher Größe und Schneidwinkeln abfertigen. Durch den Einsatz von Diament ist es auch egal ob ich einen weichen Karbonstahl oder ein sau hartes Damaststahlmesser mit 63 HRC schleife! Dank der geringen Drehzahl im Vergleich zu herkömmlichen Schleifmaschinen, wird das Metall nicht heiß und die gerade angesprochene Härte bleibt auch erhalten. Keine Vorbereitung, kein Schmutz, kein Wasser, kein kompliziertes Auf- und Abbauen! Einfach Stecker rein, Messer schleifen und abziehen und wegpacken! Das will ich in den meisten Fällen in der Küche und genau das bietet die T1 in top Qualität! Natürlich ist diese Maschine nichts was man sich mal nebenbei in den Warenkorb legt und einfach mitbestellt, eine Investition fürs Leben und für jeden der Wert auf scharfe Messer legt ist die T1 von Tormek aber auf jeden Fall, egal ob Hobby oder normaler Haushalt! Über die Zeit kann sich diese Maschine gut armortisieren. In einem Haushalt wie meinem, mit wertigen Messern von denen immer eine sehr gute Arbeitsschärfe erwartet wird, ist die T1 eignetlich, wenn noch nicht vorhnaden, der nächste sinnvolle Kauf!
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